Farben für Marken sind meist fest definiert. Wie sieht das aber aus, wenn es etablierte Farbwelten im relevanten Marksegment gibt? Es ist mehr als klug, diese Farbcodes zu integrieren.
Sep 30, 2013Wenn es um Farbdefinitionen im Webdesign geht, sind Logofarben und begleitende Farbwelt für die Marke als wesentliche, visuelle Bestandteile meist fest definiert. Diese Definition spiegelt auch vorausgegangene, strategische Entscheidungen zur Differenzierung und Positionierung wider.
Hoffentlich – denn genau hier liegt im marketing-getriebenen Design immer eine gewisse Diskrepanz: Einerseits die Kreation eines eigenständigen, unverwechselbarem Erscheinungsbildes. Auf der anderen Seite die unmittelbare, eindeutige Darstellung dessen, was die Marke in einem bestimmten Marktsegment leistet.
Bestimmte Märkte haben bestimmte Farbcodes
Egal, welche differenzierenden Merkmale für ein Angebot identifiziert und ausgearbeitet werden, und unabhängig davon, welche Positionierung daraus entwickelt wird und wie groß (bzw. klein) das entsprechende Marktsegment ist – am Ende befindet man sich immer noch in einem bestimmten Markt.
Und bestimmte Märkte haben nicht selten bestimmte “Farbcodes”. Meist sind diese Farbkombinationen durch Marktführer oder ehemalige Marktführer geprägt worden. Diese etablierten, farblichen Kennzeichen ermöglichen der Zielgruppe eine schnelle Zuordnung. Oder erleichtern die schnelle Zuordnung zumindest maßgeblich. Deswegen kann die Frage, ob diese farblichen Erkennungsmerkmale (absichtlich) durchbrochen werden, oder im Webdesign Berücksichtigung finden, entscheidend sein. Und die Antwort ist von begleitenden Faktoren abhängig – Innovationsgrad, Größe und Historie des Marktsegments sowie Budget zur Markteinführung sind zum Beispiel einiger solcher Faktoren.
Beispiel: Fastfood
Am Beispiel des Fastfood-Marktes ist das Ganze gut festzumachen. Rot und Gelb sind hier grundsätzliche, farbliche Kennzeichen der Kategorie. Mit dem Trend zur gesünderen Ernährung in den letzten Jahren, spielen Grüntöne zunehmend eine Rolle.
Spezialfall Webdesign
Gerade im Bereich des Webdesign, wo häufig nur Sekunden zur Verfügung stehen, um den Nutzer für sich zu gewinnen, sollten existierende Farbwelten im jeweiligen Markt zumindest untersucht werden. Insbesondere, wenn der Markenname selber nicht deskriptiv ist und damit keine unbedingt eindeutige Zuordnung des Angebots zulässt, ist es ratsam, auf diese gelernten Farbwelten im Design – zumindest begleitend – zurückzugreifen. Eine begleitende Integration der Farbwelten lässt dann auch eine Reaktion auf Veränderungen der markt-spezifischen Farbwelt zu.